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Kategorie: Aktuelles
Der Vorsitzende des vlf-Landesverbandes NRW, Helmut Dresbach (links), bedankt sich bei Peter Kottmann, Ausbildungsleiter der Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG für seinen interessanten Vortrag und die Einblicke in die Berufsbildung 4.0.
Der Vorsitzende des vlf-Landesverbandes NRW, Helmut Dresbach (links), bedankt sich bei Peter Kottmann, Ausbildungsleiter der Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG für seinen interessanten Vortrag und die Einblicke in die Berufsbildung 4.0.

Zum Landesverbandtag 2017 begrüßte der Vorsitzende des vlf NRW Helmut Dresbach die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am 7. Juni 2016 im Restaurant „Zur Quelle“ in Bad Lippspringe. Ausrichter waren dieses Jahr der vlf-Landesverband NRW und der vlf-Kreisverband Paderborn.

In seinem Grußwort stellte der Kreislandwirt Paderborn, Johannes Giesguth, die Landwirtschaft im Hochstift Paderborn vor und gab den Zuhörern einen Überblick über Geografie, Geschichte, Industrie, Bildungsmöglichkeiten und Kultur im Paderborner Raum.

Der Landesverbandstag stand unter dem Motto „Digitalisierung in der Landwirtschaft“. Mit dem Referenten Peter Kottmann, Ausbildungsverantwortlicher in der Maschinenfabrik Bernard Krone GmbH & Co. KG, gingen die 40 Teilnehmer der spannenden Frage nach, welche Anforderungen sich an die Berufsausbildung durch die Wirtschaft 4.0 ergeben.

Die Firma Krone produziert Landmaschinen ausschließlich am Standort Spelle in Niedersachsen. Die Produktpalette umfasst alle Maschinen, die zur Grünfutterente notwendig sind. Derzeit werden 184 Modelle weitgehend automatisiert hergestellt. In den letzten 10 Jahren hat aber auch eine weitreichende Digitalisierung der Technik in die Landmaschinen Einzug gehalten. Das macht die Ausbildung von geschulten Bedienern und Fachpersonal für die Wartung der Maschinen notwendig. Da es keine spezielle Berufsausbildung zum Landmaschinenelektroniker gab und der Gesetzgeber auch keine Notwendigkeit für die Schaffung einer entsprechenden Ausbildungsverordnung sah, bildet die Firma Krone auf Basis des Ausbildungsrahmenplanes für Mechatroniker in diesem Ausbildungsberuf mit branchenspezifischen Schwerpunkten aus.

Der Umgang mit Software, IT-Technik, Fehlerdiagnose etc. werden in einer speziell eingerichteten Lernwerkstatt und in einem Schulungszentrum in vorbildlicher Weise vermittelt. Das veranlasste das Bundesinstitut für Berufsbildung dieses Ausbildungsmodell als best practice für die Berufsausbildung 4.0 auszuzeichnen. Der Referent machte allerdings deutlich, dass die Digitalisierung in Zukunft eine zweigliedrige Ausbildung fordere. Einerseits würden sehr leistungsstarke Auszubildende möglichst mit guten Vorkenntnissen im IT-Bereich für die anspruchsvollen Tätigkeiten benötigt. Hier sei auch nicht die klassische, breit angelegt Ausbildung sinnvoll, sondern eine systemorientierte. Andererseits reichte für die Routinearbeiten in der automatisierten Produktion eine Ausbildung auf deutlich niedrigerem Level. Nur damit könne auf Dauer die Produktion der Landmaschinen in Deutschland stattfinden.

Für die Teilnehmer am Landesverbandstag stellte sich dann natürlich die Frage, wie sich die Berufsausbildung in der Landwirtschaft zukünftig ausrichten muss, um auf die Anforderungen in der Bedienung der Landtechnik vorzubereiten. Dazu gibt es noch kein fertiges Konzept. Allerdings bietet die Firma Krone zusammen mit anderen Landtechnikherstellern Schulungen z. B. für Lehrkräfte an den DEULA-Schulen an. So soll gewährleistet sein, dass sich die Auszubildenden zumindest in der überbetrieblichen Ausbildung mit neuster Technik auseinandersetzen.

Ein weiteres ganz großes Thema, das sich aus der Digitalisierung ergibt, stellt der Umgang mit der Datenfülle dar, die in den Landmaschinen gesammelt werden. Sie sind für viele interessant. Aber wem gehören diese Daten? Wer darf darauf für welchen Zweck zugreifen? Wie kann sich der Betriebsleiter vor Hackerangriffen schützen? Auch diese Fragen müssen in der Berufsaus- und Fortbildung zukünftig viel stärker thematisiert werden.

Ehrung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder: (v. l. n. r. Günter Buttighoffer, Helmut Dresbach, Franz Kückmann)
Ehrung der ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder: (v. l. n. r. Günter Buttighoffer, Helmut Dresbach, Franz Kückmann)

Zum Ende des Landesverbandstages ehrte der Vorsitzende Helmut Dresbach die langjährigen Vorstandsmitglieder Günter Buttighoffer, Hermann-Josef Wels (in Abwesenheit) und Franz Kückmann, der noch als Kassenprüfer aktiv ist. Alle drei sind seit den Wahlen im Vorjahr nicht mehr im Vorstand tätig.

Der Landesverbandstag ging anschließend in die Mitgliederversammlung über.

Nach dem Mittagessen fand eine Führung durch den Arminiuspark auf der Landesgartenschau in Bad Lippspringe statt.

Die Ergebnisniederschrift der Mitgliederversammlung und Fotos von den Veranstaltungen finden Sie im Mitgliederbereich auf unserer Internetseite.