Foto: Helmut Dresbach
Am 2. Mai 2018 waren die Mitglieder des vlf-NRW zum Landesverbandstag nach Waldbröl eingeladen. Ausgerichtet wurde dieser Tag zusammen mit dem Kreisverein Oberbergischer Kreis. 45 Teilnehmer folgten der Einladung in den Naturerlebnispark „Panarbora“ am Stadtrand von Waldbröl.
Der Name Panarbora setzt sich aus dem lateinischen Wort für Baum "Arbor" und dem griechischen "Pan" zusammen, der Hirtengott und Gott des Waldes und der Natur in der griechischen Mythologie. Betreiber des Erlebnisparks mit verschiedenen Übernachtungsmöglichkeiten u.a. in Baumhäusern ist das Deutsche Jugendherbergswerk.
Der Vorsitzende des vlf-NRW, Helmut Dresbach, begrüßte die durch die herrliche Umgebung des Naturparks Oberbergischer Kreis und das schöne Wetter beschwingten Teilnehmer. Anschließend stellte Kreislandwirt Bernd Schnippering in einem Grußwort die Landwirtschaft in der Region vor.
Als Fachthema stand die Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Wasserwirtschaft im Bergischen Land auf der Tagesordnung. Heinrich Spitz, langjähriger Berater der Kooperation Landwirtschaft/Wasserwirtschaft Bergisches Land, ging der Frage nach, ob beide Seiten von dieser Zusammenarbeit profitieren.
Auf Initiative der Landesregierung entstanden seit 1993 im Bergischen Land fünf Kooperationen für die Wassereinzugsgebiete der im Rheinisch-Bergischen Kreis und Oberbergischen Kreis gelegenen Trinkwassertalsperren. Die Oberflächenwassergewinnung spielt hier eine herausragende Rolle. Die Talsperren versorgen jährlich rund 1,5 Millionen Menschen mit 80 Millionen m³ Trinkwasser. Hohe Niederschläge auf steinigem Feldboden führen zu einem schnellen Eintrag von Pflanzenschutzmitteln, Dünger und Bodenerosion in die Gewässer. Ziel der Kooperation in dieser Grünlandregion mit Milchviehhaltung war es von Beginn an, die ohnehin schon niedrigen Nitrat- und Phosphatwerte im Trinkwasser noch weiter zu verringern und zwar ohne Einbußen für die Landwirtschaft. Das ist tatsächlich gelungen, da laut Herrn Spitz, den an den Kooperationen beteiligten landwirtschaftlichen Betrieben eine gute Düngeplanung und vielfältige Fördermittel bei Gerätebeschaffungen und Baumaßnahmen sowie für entsprechende Anbaumaßnahmen gewährt werden. Aber auch aus Überzeugung bewirtschaften die meisten landwirtschaftlichen Betriebe im Bergischen Land ihre Betriebe sehr nachhaltig.
Helmut Dresbach, der neben dem Vorsitz im Landesverband auch Vorsitz und Geschäftsführung im Kreisverein vlf Oberbergischer Kreis ausübt, berichtete von einer guten Zusammenarbeit des vlf mit der biologischen Station und einer Mitarbeit in der Modellregion Landwirtschaft – Naturschutz Bergisches Land. Dieses Vorzeigeprojekt läuft seit September 2016 und soll die ohnehin schon gute und langjährige kooperative Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz im Oberbergischen Kreis und im Rheinisch-Bergischen Kreis noch weiter verfestigen.
In der Mitgliederversammlung wurden anschließend die Regularien abgehandelt. Nach dem Mittagessen konnte das Herzstück des Parks, der 1.636 Meter lange Baumwipfelpfad, begangen werden. Diese Perspektive, den Wald zu betrachten, bescherte den Tagungsteilnehmern ganz neue Eindrücke. An sechs Lern- und Erlebnisstationen konnte Spannendes und Wissenswertes über die Natur und die Menschen des Bergischen Landes in Erfahrung gebracht werden. Das Highlight stellte der 34 Meter hohe Aussichtsturm mit seiner weiten Aussicht auf das Bergische Land dar.
Zum Abschluss des Programms stand die Besichtigung eines landwirtschaftlichen Familienbetriebes mit rund 120 Milchkühen am Stadtrand von Waldbröl auf dem Programm. Nicht nur der Freiluft-Laufstall, offen und sehr hoch gebaut, um die klimatischen Bedingungen zu optimieren, beeindruckte. Auch die beiden Melkroboter stießen auf besonderes Interesse bei den Tagungsteilnehmern.
Der sehr gelungene Landesverbandstag endete mit einem gemeinsamen Kaffeetrinken unter einer großen Kastanie auf dem Hofgelände.